Ein pauschales Kopftuchverbot für Lehrerinnen an öffentlichen Schulen ist nicht mit der Verfassung vereinbar. Das hat das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe in einem am Freitag veröffentlichten Beschluss entschieden. Die Karlsruher Richter halten ein pauschales Kopftuchverbot bei Lehrkräften für nicht mit der Religionsfreiheit vereinbar. Damit korrigiert das Gericht seine eigene Rechtsprechung aus dem Jahr 2003.
Christian Lindner kommentierte die Entscheidung bei Facebook wie folgt:
"Von Grünen bis AfD begrüßen heute alle das Karlsruher Urteil zur Aufhebung des Kopftuchverbots in Schulen. Manche vielleicht auch nur, weil sie mehr Kruzifixe in staatlichen Schulen aufhängen wollen. Ich persönlich bin sehr reserviert. Der Staat muss weltanschaulich neutral bleiben. Und deshalb sollten seine Amtsträger im Dienst besonders zurückhaltend hinsichtlich ihrer persönlichen Bekenntnisse sein. CL"
Selbstverständlich teile ich Lindners Forderung nach weltanschaulicher Neutralität staatlicher Bildungseinrichtungen. Kruzifixe und andere religiöse Symbole haben in Klassenräumen nichts verloren. Ebenso muss von Lehrkräften verlangt werden, auf demonstrative religiöse, politische oder sonstige weltanschauliche Bekenntnisse im Hinblick auf das Überwältigungsverbot, das eine Manipulation der Schüler verhindern soll, zu verzichten.
Die Frage, die sich mir stellt, ist: Handelt es sich beim Tragen eines Kopftuches in der Regel überhaupt um eine religiöse Demonstration, um ein nach außen gerichtetes Bekenntnis? Bei manchen Frauen, die Kopftuch tragen, mag das so sein. Bei der Mehrheit aber scheint mir, nach allem, was ich von diesen Frauen weiss, eher eine nach innen gerichtete religiöse Keuschheit und Frömmigkeit das Motiv zu sein. Ich kenne Muslima, die sich ohne diese Kopfbedeckung im öffentlichen Raum nackt und unwohl fühlen und psychisch gehemmt sind. Wir würden von Frauen auch nicht verlangen, ohne Büstenhalter in durchsichtiger Bluse zu unterrichten. Dem Kopftuch kommt aber eine solche Funktion psychischer Hygiene und Protektion sehr häufig zu.
Folglich sollten wir explizite religiöse Bekenntnisse im Unterricht klar ablehnen, das Tragen von Kopftüchern aber dann tolerieren, wenn der Verzicht darauf eine Verletzung religiöser Gefühle und/oder eine Störung des psychischen Wohlbefindens und der Identität dieser Frauen bedeuten würde.
Wir sollten alle Kippa tragen!
In bestimmten Vierteln deutscher Städte sollten Juden auf das Tragen der Kippa verzichten - das rät der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Der Grund: Die Zahl antisemitischer Straftaten hat im vergangenen Jahr stark zugenommen.
Leider erleben wir defensive Rückzugstendenzen wie hier des Zentralrats der Juden, in "Problembezirken" keine Kippa zu tragen, immer häufiger. Man denke an Braunschweiger und Kölner Karnevalisten. Allmählich wird offenbar unser ganzes Land zum "Problembezirk". Für mich der falsche Weg: Freiheit braucht Mut und muss offensiv verteidigt werden. Vielleicht sollten alle Nichtjuden aus Solidarität Kippa tragen. Vor allem in den "Problembezirken".
In bestimmten Vierteln deutscher Städte sollten Juden auf das Tragen der Kippa verzichten - das rät der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland, Josef Schuster. Der Grund: Die Zahl antisemitischer Straftaten hat im vergangenen Jahr stark zugenommen.
Leider erleben wir defensive Rückzugstendenzen wie hier des Zentralrats der Juden, in "Problembezirken" keine Kippa zu tragen, immer häufiger. Man denke an Braunschweiger und Kölner Karnevalisten. Allmählich wird offenbar unser ganzes Land zum "Problembezirk". Für mich der falsche Weg: Freiheit braucht Mut und muss offensiv verteidigt werden. Vielleicht sollten alle Nichtjuden aus Solidarität Kippa tragen. Vor allem in den "Problembezirken".
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