1968 wurde Walter Scheel als Nachfolger von Erich Mende zum Bundesvorsitzenden der FDP gewählt. Als "Jungtürke" stand er für eine Neupositionierung der Partei in der Mitte des politischen Spektrums mit Bündnisoptionen zu beiden Seiten. Ein Jahr später führte er die Partei in die Sozialliberale Koalition. Es war Ende der Sechziger alles andere als selbstverständlich, dass Liberale und Sozialdemokraten ein politisches Bündnis eingingen. Es gab noch tiefe mentale und soziokulturelle Gräben zwischen den "Bürgerlichen" und der Arbeiterpartei. Anfang der 1970er Jahre gehörte er mit Werner Maihofer und Karl-Hermann Flach zu den Autoren der Freiburger Thesen, des neuen Grundsatzprogramms der FDP, die die Partei als reformorientierte und umweltbewusste Kraft eines sozialen Liberalismus definierten. Walter Scheel war ein Grenzgänger, der sich auf Neuland wagte. Und er war ein Brückenbauer, der Menschen und gesellschaftliche Gruppen zueinanderführte. Er hatte den Mut zur Veränderung, die politische Vision zur Neugestaltung und die Hartnäckigkeit, heftigen Widerständen zu trotzen. Er hat unser Land und unsere Partei maßgeblich verändert. Als bedeutender Politiker und wegweisender, prägender großer Liberaler bleibt er mir in Erinnerung.
Samstag, 27. August 2016
Zum Tode von Walter Scheel
1968 wurde Walter Scheel als Nachfolger von Erich Mende zum Bundesvorsitzenden der FDP gewählt. Als "Jungtürke" stand er für eine Neupositionierung der Partei in der Mitte des politischen Spektrums mit Bündnisoptionen zu beiden Seiten. Ein Jahr später führte er die Partei in die Sozialliberale Koalition. Es war Ende der Sechziger alles andere als selbstverständlich, dass Liberale und Sozialdemokraten ein politisches Bündnis eingingen. Es gab noch tiefe mentale und soziokulturelle Gräben zwischen den "Bürgerlichen" und der Arbeiterpartei. Anfang der 1970er Jahre gehörte er mit Werner Maihofer und Karl-Hermann Flach zu den Autoren der Freiburger Thesen, des neuen Grundsatzprogramms der FDP, die die Partei als reformorientierte und umweltbewusste Kraft eines sozialen Liberalismus definierten. Walter Scheel war ein Grenzgänger, der sich auf Neuland wagte. Und er war ein Brückenbauer, der Menschen und gesellschaftliche Gruppen zueinanderführte. Er hatte den Mut zur Veränderung, die politische Vision zur Neugestaltung und die Hartnäckigkeit, heftigen Widerständen zu trotzen. Er hat unser Land und unsere Partei maßgeblich verändert. Als bedeutender Politiker und wegweisender, prägender großer Liberaler bleibt er mir in Erinnerung.
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