Schöne und bewegende Worte hat sie gefunden, die Kanzlerin auf der Trauerfeier von Guido Westerwelle. Keine Frage, das kann sie, die Pfarrerstochter. Ich will die Rede auch keinesfalls kritisieren, die viele, viele Liberale zumal, ausdrücklich gewürdigt haben.
Und doch – mir persönlich hat etwas gefehlt: Etwas Demut, ein Wort des Bedauerns der gemeinsamen Geschichte und des eigenen Handelns. Ein Ausdruck eines schlechten Gewissens vielleicht, ein wenn auch nur rudimentäres Eingeständnis, nicht immer fair gewesen zu sein gegenüber dem Verstorbenen. Ich selbst habe mehrfach so empfunden während der Krankheit Westerwelles und nun nach seinem Tod: Nicht immer fair gewesen zu sein ihm gegenüber, zu scharf und mitunter unangemessen heftig in meiner Kritik. Was mich betrifft – ich bedaure das heute.
Eine Krebserkrankung kommt selten einfach so. Häufig ist der Ausbruch
einer solchen Krankheit das Ergebnis eines komplexen Wechselspiels von
genetischer Disposition und auslösenden Faktoren in der
Lebensgeschichte. Der Ausbruch geht gewöhnlich auf eine Schwächung des
Immunsystems zurück, wie es während starker Belastungen oder während
anderer Erkrankungen der Fall ist. Am negativsten wirken sich schwere
Lebenskrisen auf das Immunsystem aus. Sie können das Immunsystem
zeitweise lahmlegen, so dass es seiner Funktion, Krebszellen zu erkennen
und zu beseitigen, nicht ausreichend nachkommen kann.
Die schwere Lebenskrise im Leben Guido Westerwelles hat nicht unwesentlich mit Angela Merkel zu tun. Westerwelle hatte das Scheitern der Koalition, das Scheitern seiner politischen Karriere als Parteivorsitzender und Vizekanzler und schließlich das bundespolitische Scheitern seiner Partei an der 5%-Hürde und das erstmalige Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag zu verarbeiten. Wie schwer diese Lebenskrise tatsächlich war, wie tief ihn all das getroffen hat, können wir nur erahnen. Natürlich gibt es viele Gründe für das Scheitern, auch viele selbstgemachte Fehler. Und doch ist eines sicher: Ohne Angela Merkel, ihre Partei und ihre Führung in der christlich-liberalen Koalition hätte es dieses Scheitern Westerwelles und seiner Partei so nicht gegeben. Ohne Angela Merkel hätte es auch die tiefe Lebenskrise Guido Westerwelles so nicht gegeben. Die Frage ist müßig und ich werde sie nicht stellen: Die Frage nämlich, ob es ohne diese Koalition und diese Kanzlerin die schwere Erkrankung Westerwelles und seinen frühen Tod gegeben hätte. Wir können es nicht wissen.
Die Kanzlerin hat von alledem nichts anklingen lassen. Wahrscheinlich war es von Beginn an naiv, einen Ausdruck persönlichen Bedauerns, der über die bloße Schicksalshaftigkeit dieses Todes hinaus geht und sich selbst in Frage stellt, gerade von ihr zu erwarten. Ich hätte es formuliert an ihrer Stelle. Aber was heißt das schon...
Die schwere Lebenskrise im Leben Guido Westerwelles hat nicht unwesentlich mit Angela Merkel zu tun. Westerwelle hatte das Scheitern der Koalition, das Scheitern seiner politischen Karriere als Parteivorsitzender und Vizekanzler und schließlich das bundespolitische Scheitern seiner Partei an der 5%-Hürde und das erstmalige Ausscheiden aus dem Deutschen Bundestag zu verarbeiten. Wie schwer diese Lebenskrise tatsächlich war, wie tief ihn all das getroffen hat, können wir nur erahnen. Natürlich gibt es viele Gründe für das Scheitern, auch viele selbstgemachte Fehler. Und doch ist eines sicher: Ohne Angela Merkel, ihre Partei und ihre Führung in der christlich-liberalen Koalition hätte es dieses Scheitern Westerwelles und seiner Partei so nicht gegeben. Ohne Angela Merkel hätte es auch die tiefe Lebenskrise Guido Westerwelles so nicht gegeben. Die Frage ist müßig und ich werde sie nicht stellen: Die Frage nämlich, ob es ohne diese Koalition und diese Kanzlerin die schwere Erkrankung Westerwelles und seinen frühen Tod gegeben hätte. Wir können es nicht wissen.
Die Kanzlerin hat von alledem nichts anklingen lassen. Wahrscheinlich war es von Beginn an naiv, einen Ausdruck persönlichen Bedauerns, der über die bloße Schicksalshaftigkeit dieses Todes hinaus geht und sich selbst in Frage stellt, gerade von ihr zu erwarten. Ich hätte es formuliert an ihrer Stelle. Aber was heißt das schon...
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